Ein mysteriöser Granatwerfer welcher explosive Frösche verschießt, ein Sessel bewaffnet mit Maschinengewehren als Armlehnen? Eine Maschinenpistole, welche Geldmünzen verschießt? Es ist eindeutig, dass es sich hier nur um Saints Row handeln kann. Genauer gesagt um „Saints Row: Gat Out of Hell“. Eine Standalone-Erweiterung welche zu dem 2013 erschienenen vierten Teil der abgedrehten Spielereihe erschienen ist.
Bei Saints Row: Gat Out of Hell steht der Humor klar im Vordergrund. Ein halbes dutzend Stunden Kampagnen-Spielzeit ist gefüllt mit überzogener Action, mit allerlei reichlich Blödeleien und jeder Menge Spaß. Ganz klar, wer den vierten Teil mochte, wird auch dieses Spin-Off garantiert gut finden. Saints Row: Gat out of Hell weist hin und wieder einige Schwächen auf, jedoch das Grundprinzip stimmt aber zu hundert Prozent ein.
Sind die Parodien aus Saints Row IV noch zu toppen? Ja, sie sind es tatsächlich: In Saints Row: Gat Out of Hell dreht es sich ohne Kompromisse über die Hölle. Hier spielt Satan persönlich den Protagonisten der Saints Row-Reihe, unseren Charakter und den Leader der Gang. Satan aus dem Kellergeschoss ist von den Taten der Saints so beeindruckt, dass er ihren Chef kurzerhand in die Hölle verschleppt. Dort plant er eine Hochzeit mit seiner Tochter Jezebel. Jedoch hat Satan seine Rechnung ohne Johnny Gat gemacht, da dieser ebenfalls in den heissen Untergrund reist um dort mit seiner Partnerin Kinzie einen ausgeklügelten Plan schmiedet, dem Teufel ins Gesicht zu schießen.
Der Höllenfürst lässt sich natürlich nicht einfach so herauslocken. Erst muss man in der Hölle genug Chaos stiften, damit man ihm entgegentreten kann. Fans der Saints Row-Serie werden in dieser eigenständig laufenden Erweiterung von Saints Row 4 wohl keine grösseren Orientierungsprobleme haben. Denn die Beelzebubs Heimat ist eigentlich nichts anderes als die aus den Hauptspielen bekannte Stadt Steelport – halt nur im Höllen-Design.
Die offene Welt ist wegen ihrem Szenarios natürlich nicht sonderlich belebt, hier kreuzen einem eher rastlos umherwandelnde Seelen oder Dämonen, welche quasi als Ordnungshüter agieren. Technisch glänzt der Teil allerdings nicht, daher sollte man keine Überraschungen erwarten. Gat out of Hell sieht ganz ordentlich aus, grafisch jedoch auf dem Stand wie das Hauptspiel. Die Action läuft jederzeit absolut flüssig und ruckelfrei. Das ist trotz der bildschirmfüllenden Explosionen und hektischen Schussgefechte durchaus eine gute Leistung.
Wild um euch ballern und Dämonen in die Luft jagen geht ohne Probleme, jedoch ohne Hilfe wird man nicht allzu weit kommen. Wie gut also, dass sich in der Unterwelt zahlreiche Unterstützer finden lassen. Darunter sind entweder bekannte Persönlichkeiten wie Shakespeare, der in der Hölle eine neue Karriere als DJ gestartet hat oder auch Personen aus dem Saints-Universum, welche man in den Hauptspielen selbst eine Etage tiefer befördert hat. Diese sind auf Satan aber auch nicht gut zu sprechen, deswegen greifen sie einen gerne unter die Arme und versorgen einen mit nützlichen Spezialfähigkeiten.
Direkt zu Anfang werden einem ein paar Flügel verpasst, mit denen man zügig über die Stadt gleiten kann. Hierbei sollte man unbedingt die Ausdaueranzeige im Blick haben. Sollte sich diese auf null nähern, stürzt man ab. Zudem bekommt man neue Angriffe, wie zum Beispiel die Stampfattacke oder die Fähigkeit, kleine Gehilfen zu beschwören. Alle Attacken und Fähigkeiten lassen sich mit Geld, Erfahrungspunkten oder sammelbaren Orbs aufrüsten. Da der Schwierigkeitsgrad sagen wir mal ein wenig lasch ausgefallen ist, braucht man seine eigenen Spezialattacken nur bedingt.
Das typische Gameplay für ein Open-World-Spiel ist auch hier so. Entweder man folgt der Story oder man macht sich an die zahlreichen Nebenaufgaben ran, die bereits aus den Hauptspielen bekannt sind und an das neue Setting angepasst wurden. Alles toll aber nur blöd, dass die Story-Aufträge auch nichts anderes sind als ebenjene Nebenmissionen. Somit bekommt man also von Freunden Aufträge, die einen von einer Nebenquest zur nächsten schicken. Hier fliegt man Checkpointrennen gegen die Uhr, beseitigt Gegnerwellen in Überlebensmissionen, schmeißt mit verlorenen Seelen sich vor Höllen-Fahrzeuge. Da die Spielzeit wirklich recht kurz gehalten ist, fällt das alles jedoch nicht so störend auf.
Saints Row: Gat Out of Hell
Fazit:
Insgesamt hat der Ausflug in die Hölle gut gefallen. Das Add-on richtet sich klar an die Fans der Reihe, welche einfach nicht genug von den Saints kriegen können. Serien-Neulinge sollten lieber zuvor zu den letzten beiden Teilen der Reihe greifen.