Schon relativ lang für euer Smartphone im Shop erhältlich, hat es Warplanes jetzt auch auf die Switch geschafft. Wir durften WW2 Dogfight für die Nintendo Switch testen und berichten euch von unseren Eindrücken!
Wie bei vielen Umsetzungen eines Handyspiels auf andere Plattformen stellt man sich erst einmal die Frage des Lohnens. Lohnt es sich dieses Spiel für meine Konsole oder meinen PC zu kaufen, wenn ich es fürs Handy deutlich günstiger oder sogar kostenlos bekomme? Oder macht das Spiel, das mir auf dem Handy so viel Spaß bereitet überhaupt Sinn auf einer Konsole?
Einigen von euch werden vielleicht Star Wars: X-Wing oder Star Fox 64 noch etwas sagen. Ich persönlich bin mit diesen und ähnlichen Spielen aufgewachsen. Star Fox 64, oder auch Lylat Wars war mein erstes Spiel damals für den Nintendo 64. Stunden verbrachte ich dabei, meine Flugtechniken zu verbessern und noch mehr Punkte im Abschuss meiner Gegner zu erzielen. Warplanes war also irgendwie ein Abtauchen in meine eigene Vergangenheit, denn lange waren Dogfights für mich von der Bildfläche verschwunden.
Setting und mehr
Schwer zu erraten, dass das Setting bei diesem Game nicht in einer Fantasywelt oder im Weltall Platz findet. Wir befinden uns im Spiel am Höhepunkt des Zweiten Weltkrieges und bekommen dadurch einige der wohl bekanntesten Kampfflugzeuge verschiedenester Nationen in die Hände. Luftwaffe, Air Force etc… mehr als 30 verschiedene Maschinen stehen für uns bereit. Jedes dieser Flugzeuge will auch am besten noch aufgewertet werden und dafür müssen wir uns ziemlich ins Zeug legen! So heißt es für den Spieler meist farmen und progressen statt Story. Diese ist zwar durchaus vorhanden und es gibt auch verschiedene Kampagnen zu absolvieren, diese Aufgaben geraten aber relativ schnell in den Hintergrund (zumindest bei mir). Um eure Maschinen aufzuwerten, müsst ihr Ressourcen sammeln und das macht ihr mit dem Abschließen von Aufgaben. Doch nicht nur für eure Flugzeuge benötigt ihr Ressourcen. Eure Piloten wollen natürlich auch ausgebildet werden. Oder gar gleich Bessere angestellt werden. Nicht zu vergessen eure Basis. Die sollte natürlich auch nicht auf ihrem Startstand bleiben, sondern sich bestenfalls mit euch weiter entwickeln. Ihr merkt schon, es gibt durchaus eine Menge zu tun in Warplanes: WW2 Dogfight. Allerdings klingt dieses Micromanagement auch im ersten Moment recht kompliziert. Lasst euch gesagt sein: Das ist es nicht. Die Technik dahinter ist recht schnell verstanden, so dass ihr euch zwar damit beschäftigen könnt, wenn ihr wollt, euch aber nicht daran aufhalten müsst, wenn ihr lieber einfach nur kämpfen wollt.
Wenn wir schon einmal bei den Kämpfen sind.
Es gibt hier generell 2 Möglichkeiten, wie ihr eure Kämpfe bestreiten könnt. Normal und Hard Mode. Im Normalmode habt ihr die Möglichkeit, eure Waffensysteme auf einen Gegner einrasten zu lassen. Mit dieser Zielhilfe habt ihr dann die Möglichkeit, eure Gegner unter kurzen und starken Beschuss zu nehmen. Ihr habt es sicher schon erraten, im Hard Mode könnt ihr genau das nicht. Hier müsst ihr selber zielen und euren Raketen den Weg weisen. Zudem habt ihr die Möglichkeit, oder müsst sogar, verschiedene Flugzeugarten innerhalb eines Kampfes zu fliegen. Wenn ihr auf eine andere Maschine wechselt, wird euer bis dahin aktuelles Gefährt von der AI übernommen. Das funktioniert sogar erstaunlich gut und eure Flugzeuge befinden sich sogar meist genau dort wo sie mit ihren Rollen auch sein sollten. So habt ihr dann direkt die Möglichkeit euch ins Getümmel zu stürzen und müsst nicht erst über die halbe Karte fliegen um zu euren Zielen zu gelangen. Damit lassen sich dann natürlich auch Strategien entwickeln, die ihr bei der ein oder anderen Mission auch ganz gut gebrauchen könnt.
Die Missionen an sich..
ja, die sind meiner Meinung nach ein kleines Problem des Spiels. Denn wenn man schon eine Art Story einbaut, dann doch vielleicht bitte nicht ganz so einfallslos. Die Missionen wiederholen sich recht schnell in ihrem Aufbau, sodass ihr die meiste Zeit wirklich immer wieder die gleichen Techniken anwenden könnt. Bringt euch natürlich auch die Möglichkeit euch in diesen zu perfektionieren. Die Kämpfe machen trotzdem Spaß, auch wenn sich die Ziele wiederholen, ist aber dennoch ein Kritikpunkt von meiner Seite.
Ein weiterer, aber recht kleiner Kritikpunkt, ist die Grafik. Das Menü und eure Base, die Flugzeuge, das alles sieht echt nicht schlecht aus. Aber die Welt unter euren Tragflächen bei den Missionen, nunja, die ist leider ein wenig lieblos gestaltet. Mir ist bewusst, dass es sich hierbei eigentlich um ein Handyspiel handelt und dass der Preis des Spiels auch im unteren Bereich für Switchspiele liegt, aber ein wenig mehr Liebe zum Detail wäre hier wirklich schön gewesen. Vor allem der Kontrast zu euren Flugzeugen sticht grade in den ersten Kämpfen doch schon ein wenig heraus. Im Laufe des Spiels gewöhnt man sich zwar dran, aber schade ist es dennoch.
Wenn ihr Dogfights vielleicht noch aus eurer Kindheit kennt, so wie ich, nie das Interesse an solchen Spielen verloren habt oder ihr einfach auf der Suche nach einem netten Arcadegame seid, macht ihr mit Warplanes: WW2 Dogfight auf jeden Fall nichts falsch. Wenn ihr allerdings ein Spiel sucht, das euch Stunden um Stunden mit ausgeprägten Missionsverläufen versorgt, dann seid ihr hier falsch. Mir macht das Spiel auf jeden Fall Spaß und ich werde es sicherlich auch immer mal wieder anwerfen! Und hey, für knapp 10 Euro kann man auch eigentlich nichts falsch machen!
//Jessica